#NWX19 – zum dritten Mal in Hamburg

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#NWX19Und für mich zum zweiten mal. Diesmal in der Elbphilarmonie durfte ich wieder durch einen Arm der Veranstaltungen der #NWX19 führen und schätze mich glücklich, sagen zu können, dass ich so viel Spaß dabei hatte, dass ich zwischenzeitlich vergessen habe, dass das ja Arbeit ist – vielleicht New Work. Mittlerweile ist die New Work Bewegung in die Jahre gekommen und das merkt man auch – im positiven Sinne. Denn hier wird nicht nur über bunte Alkoven und Billardtische philosophiert, sondern auf einem sehr hohen Niveau über Diversität, Selbstmanagement und selbstorganisierte Teams.

Es gibt eine richtige „Szene“, also Menschen, die ihr ganzes berufliches Engagement in diese Bewegung setzen und die damit zu Dauergästen und -speakern auf dieser und ähnlichen Veranstaltungen geworden sind – und das ist nicht nur Michael Trautmann und Christoph Magnusson, die mit Ihrem guten Podcast „On the way to New Work“ so etwas wie das Audio-Zentralorgan der Bewegung erschaffen haben.

Auch eigentlich schlüssig, dass ein Vordenker in Sachen Lernen wie Gerald Hüter die Keynote im großen Saal in der Elbphilarmonie gesprochen hat. Sprich, die New Work Experience entwickelt sich immer mehr zu einem etablierten Format, was man auch an der steigendenden Teilnehmerzahl und der Professionalisierung im Ablauf merkt.

#NWX19 – meine Sessions

#NWx19
Frédéric Laloux – fast schon elegisch

Nun zu meinem Sessionstrang der #NWX19, den ich in diesem Jahr moderieren durfte: Zuerst einmal das Highlight, der Godfather of New Work sozusagen, Frédéric Laloux, der vor fünf Jahren mit „Reinventing Organizations“ quasi die Bibel zur Bewegung geschrieben hat. Direkt nach der Mittagspause hielt er Hof – so jedenfalls mein Eindruck. Eine gewisse Ehrfurcht war im Publikum zu bemerken. Er selbst entschloss sich, keinen Vortrag zu halten, sondern gleich von vornherein auf Fragen des Publikums zu antworten. Die waren voll von Beispielen aus Projekten, die Laloux selbst begleitet hatte und vermissten so ein wenig den konkreten Bezug zu den Fragen. Abschließend habe ich ihn dann gefragt, welches Kapitel er denn heute seinem Buch hinzufügen würde. Seine Antwort – auf seine eigenen Weise nicht direkt konkret, man muss das zwischen den Zeilen heraus lesen: Was er nicht bedacht hat, ist die Tatsache, dass soziale und gesellschaftliche Faktoren – wie z.B. das Thema Frau Mann – einen Einfluss haben. Selbstkritisch bemerkte er, dass dieses Versäumnis sicher mit seiner eigenen Sozilane Position zusammen hänge: weiß, Middle Class und gebildet. Quod demonstrandum est.

Was mich noch sehr beeindruckt hat in meinem Strang des #NWX19 war der letzte Vortrag von Mathias Pietzcker und Björn Kitow von combine consulting. Sie postulieren die drei B´s, Bricks, Bytes und Behaviour, die für das Gelingen von New Work Projekten essentiell sind. Ihr Ansatz – sehr schön mit der Überschrift skizziert „Schöne neue Arbeitswelt? Warum Kickertisch und Bällebad allein nicht reichen“ – dass man bei allen Bemühungen sich nicht zu sehr auf ein Feld versteifen soll: Also, eine moderne Architektur alleine, auch wenn sie noch so spektakulär ist, reicht nicht, um gleich die ganze Unternehmenskultur zu ändern. Außerdem sind die beiden extrem gute Vortragende!

#NWx19
New Work und Achtsamkeit mit Mike Kaiser

Ich hatte auch einen Berater mit Kundalini Erfahrung, der die Session mit einer Achtsamkeitsübung würzte – eine Spielart des New Work, die mir so noch nicht begegnet ist, die aber sicher in die Zeit passt und erstaunlich offen angenommen wurde. Erster Vortragender war David Pecht von SAP, der mit viel Herzblut erste Zahlen einer Doktorandenarbeit aus dem Unternehmen präsentierte, die wissenschaftlich belegen, dass Selbstorganisation besserer Entscheider hervorbringt. Prof. Dr. Hilmar Schneider vom Institut zur Zukunft der Arbeit in Bonn (IZA) stellte erste Ergebnisse der Studie „Arbeiten in Deutschland“ vor, die in Zusammenarbeit mit Xing entsteht.

New Work, #NWX19, Selbstorganisation, autonome Teams – Fakten, die man nicht mehr erklären muss und die es teilweise schon bis in die Organisation von Ergotherapiepraxen geschafft haben. Und das ist gut so, weil das Absitzen an unwirtlichen Orten, das ältere Generationen als Arbeit akzeptiert haben, einfach nicht mehr in die Zeit passt. Aber die Tücken warten überall: Nicht nur der Hinweis von Frédéric Laloux ist bedenkenswert, auch eine neue Studie, die zeigt, dass Homeoffice teilweise alte Rollenverständnisse zementiert.

Aber, wir wandeln uns und das ist gut – nicht nur dieser Artikel entsteht in der Deutschen Bahn auf dem Weg von Hamburg nach Berlin nach einem weiteren Tag in Hamburg, an dem ich eine Website Beratung durchgeführt habe.

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