Mit Google, DGB, Schülern und der Deutschen Gesellschaft über die Zukunft des Arbeitsmarkt diskutieren …

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Zukunft des Arbeitsmarktes… durfte ich gestern, also am 14. Juni 2018, in der Mercedes Benz Erlebniswelt. Im Rahmen des Formats „Zukunftsdialog“ der Deutschen Gesellschaft e.V. (gesponstert durch das BMI) bin ich eingeladen worden, eine Podiumsdiskussion mit Google, dem DGB und 90 Schülern zu moderieren. Ladies first – für Google war Frau Sabine Frank, Leiterin Regulierung, Verbraucher- und Jugendschutz vor Ort und für den DGB Thomas Fischer, Abteilungsleiter Grundsatzangelegenheiten und Gesellschaftspolitik. Thema der Diskussion war „Arbeitsmarkt der Zukunft – wie verändert die Digitalisierung unsere Arbeitswelt“. Die Schüler kamen aus 3 Schulen in und um Berlin und waren alle kurz vorm Abschluss – insofern, kompetente und durchaus am Thema interessierte Diskutanten.

Zukunft des Arbeitsmarkt – Die Chancen durch Digitalisierung

Natürlich ist allen klar, die Digitalisierung ist nicht mehr weg zu denken. Man kann ja nicht einfach das Internet und die damit verbundenen Technologien abschalten. Schön, dass mit Frau Frank eine Vertreterin eines der größten Global Player in Sachen Tech Industries vor Ort war, noch schöner mit einem sehr menschlichen Antlitz. Ihre Hinweise an die Jugendlichen, wie man die Chancen des sich stark und schnell veränderten Arbeitsmarkt besonders nutzen könnten, gingen nicht wirklich in technische Richtung, sondern in die Stärkung der Kommunikationsskills. Frau Frank sieht darin die wichtigste Ressource, um sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen.

Auch Herr Fischer sah eher die Chancen in der Digitalisierung, wies aber vor allen Dingen auf nötige Regulierungen hin, damit die so oft gepriesene Flexibilisierung nicht nur heißt, dass Arbeitgeber zu jeder Zeit auf ihre Mitarbeiter zurückgreifen können, sondern dass auch die Arbeitnehmer eine Möglichkeit haben, flexibel mit Arbeit und vor allen Dingen mit eigenen Wünschen umzugehen.

Nach all den Beispielen von Frau Frank, wie bei Google mit flexiblen Arbeitszeiten umgegangen wird, kam ein Beitrag eines Lehrers, der einfach auf „die normalen Arbeitnehmer“ hinwies, die nicht im kreativen Zusammenhang arbeiten und für die wenig an Flexibilisierungsmöglichkeiten übrig bleibt. Wasser auf die Mühlen des DGB Vertreters …

Zukunft des Arbeitsmarkt – was erhoffen sich die Jungen?

Im großen Auditorium waren die Stimmen der Schüler eher verhalten, man und frau gaben sich verhalten optimistisch. Zuweilen kam aber die Angst durch. Eine Schülerin entgegnete Frau Frank nach deren Forderung nach möglichst früher Digitalisierung der Schulen auch schon in der Grundschule, dass sie es wichtig fände, dass gerade die Kleinen noch Bücher und Stifte kennenlernen – ein Satz, der mich eher erstaunt hat, weil er fast klingt wie der typische Diskussionsbeitrag von wesentlich älteren Menschen zu solchen Gesprächen.

Im Einzelgespräch mit den Schülern kam dann allerdings ein noch viel extremeres Bild zu tage. Hier wurde viel über Überlastung und auch Angst geredet – das Thema digitaler Detox scheint auch schon in der Jugend ein großes zu sein. Etwas, was mich sehr überrascht hat.

Zukunft des Arbeitsmarkt – was noch?

Diskussionsbeiträge, die mich zum Weiterdenken inspiriert haben, kamen viele, auch von den Schülern. Vor allen aber habe ich aufgehorcht bei den Beiträgen von Herrn Fischer, der über die Lieferanten der neuen Food Apps sprach. Eine neue Szene von Tagelöhner würde dort unter dem Mantel der vermeintlichen Selbstständigkeit herangezogen. Eine Einschätzung, die ich nur teilen kann, weil ich mich nicht daran gewöhnen mag, Menschen mit Fahrrad und Riesenrucksäcken auf den Straßen zu sehen, die ab und an in den einschlägigen Imbissen schon mal eine kalte Cola von herzensguten Mitarbeitern zugeschoben bekommen. Eigentlich ein Zustand, der nicht in unsere „moderne“ Gesellschaft passt.

Rundum war das eine gute, sehr kompetent besetzte Runde, die wirklich neue Aspekte angesprochen hat. Von meinem Naturell her bin ich eher ein Mensch, dem alle Regulierungen ein Groll sind, aber Herrn Fischers Argumente haben mich überzeugt, dass es in diesem Themenzusammenhang noch einige mehr braucht. Nur die Methode, die finde ich zuweilen weltfremd und viel zu langsam. Aber Nachdenken ist gut – und dazu wurde durch die Deutsche Gesellschaft e.V. angeregt!

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