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Square

Wenn ich ehrlich bin, es gibt nur eine Handynummer, die ich auswendig kann: Die von meiner Frau. Und nein, ich werde sie jetzt hier nicht nennen. Und ich bin auch kein sozial verarmter Mann – ich besitze einige Kontakte – aber in der Kontaktliste. Und damit ich beim Verlust meines Handys nicht doch sozial verarme, synchronisiere ich. Kontakte überall.

Und all die coolen Handynummern („3 mal die 6 und 5 mal die 0!“) sind eigentlich unwichtig, weil „ich ruf Dich mal an, dann kannste ja speichern!“ Eben!

Das Gleiche passiert gerade mit den URL´s, also den Adressen von Seiten im Internet. Vorbei die Zeiten, als man noch mit einer schmissigen www-Adresse gutes Geld verdienen konnte. Denn, es entwickeln sich Kontaktlisten für URL´s, teilweise kollektive oder auch ganz persönliche.

Der Platzhirsch, seit mehr als 12 Jahren ist sicherlich Google: Anfangs proaktiv – lean forward – ausgelegt, sprich, man musste sich um die Linkbeschaffung mit aktiver Sucheingabe kümmern, wird der Suchmaschinenriese immer mehr zur personalisierten Linkkontaktliste: Durch Accounts, Google+ und gespeicherte Suchanfragen (s. Account) wird Google immer mehr – quasi lean backwards – zum Zwitter zwischen kollektiver und persönlicher Kontaktliste. (Schon wieder muss meine Frau herhalten: „Auf welcher Seite hast Du das denn gebucht? „Über Google gefunden …“ Sic!) Der Trend wird nur noch verstärkt durch das wunderbare Feature moderner Browser (IE-Nutzer jetzt weglesen :mrgreen: ), dass es gar keine Suchleiste mehr für Suchmaschinen gibt. Die Suchanfrage wird in die kombinierte Adressleiste eingegeben – egal, ob bekannte Adresse oder Suchwörter.

Die Shootingstars der Internetadressen Kontaktlisten sind sicher Social Media Plattformen allen voran Facebook. Welche URL´s sich hinter all den schönen Empfehlungen von Freunden verbirgt, weiss niemand mehr. Muss man ja auch nicht, kann man ja immer wieder nachschlagen – wie in der Kontaktliste im Handy. Umso wichtiger wird aber gerade in dieser Kontaktliste die Kontaktliste – sprich, die Adressgeber sollten richtig ausgesucht sein, damit man auch immer wieder anregende Empfehlungen bekommt.

Der Trend, der die einst so wichtigen Adressen nur noch zur unwichtigen URL macht, wird verstärkt durch die URL-Shortener – Dienste, die ehemals der knappen Zeichenanzahl bei Twitter geschuldet waren und die URL´s verkürzen. Hier wird jede Adresse nur noch zu kryptischen – aber kurzen – Zeichenfolge.

Und ich bin mir sicher, wir werden noch die Verabschiedung von der alten Internetadresse sehen – weil sie nur noch eins ist – eine unwichtige URL.

Und was heisst das? Nun, dem Trend entsprechen und Portale genau zu dem ausbauen, was der User möchte: Interessante, praktische und immer verfügbare Kontaktlisten – angereichert durch eigenen Content. Und wenn das Geschäftsmodell darum gebaut ist, lässt sich auch im Internet ein Auskommen finden – Google kann es ja auch!

 

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