Wenn man solche Artikel liest und sich ein wenig mit der Materie auskennt, dann kann man sich eigentlich nur über die Augen wischen und fragen: „Meint der das ernst?“ Sascha Lobo ist Deutschlands Internetexperte Nummer 1 – liest man immer wieder. Und man hat noch gut seine Rede auf der re:publica 2013 im Ohr, auf der er den Rest der Blogger-/ Internetszene als „Hobbylobbiisten“ bezeichnete – durchaus mit Grund!
Aber, was macht Sascha Lobo eigentlich sonst so in Sachen Internet?
Gut, er hat dieses Buch geschrieben – also mitgeschrieben, aber – ausser dass es nett zu lesen ist – ist es besonders eine Werbeveranstaltung für das Sankt Oberholz (hat er wohlmöglich Anteile????)! Und sonst? Nun, er ist im Online Beirat der SPD – aber was tun die? Und er schreibt einen Blog – aber warum? Weil er Vorträge hält und Berater ist. Und vor allen Dingen ein Fachmann in Selbstmarketing?
Nun gut, ich bin neidisch – ja! Aber ich bin auch – und vor allem ein Realist. Und diese „Aufregung“, die uns Sascha Lobo da gerade in allen Medien vorspielt, die finde ich so verdammt geheuchelt. Wenn Sascha Lobo nun wirklich das ist, als das er die ganze Zeit bezeichnet wird, kann ihn die ganze NSA Affäre nicht wirklich schocken. Rein technisch ist das, was die NSA da tut, Pipifax. Ein bisschen kriminelle Energie und einen geeigneten Internetanschluss und man kann schon als Hobby NSAler ne Menge anfangen. Ja, was man bei Stieg Larsson liest/ sieht ist keine Erfindung. Das geht und wird schon lange gemacht.
Ein hübsches Spielchen ist es immer wieder, wenn ich in meinen Kursen die Teilnehmer darauf hinweise, wann sie auf meiner Seite waren – Kinderkram! Denn das Netz ist und war immer schon ein öffentlicher Raum. Und das ist auch verdammt gut so. Und wenn man es mit der Sicherheit im Netz wirklich ernst meint, dann quetscht man sich keine Krokodilstränen aus dem Revers, sondern kümmert sich um Medienkompetenz. Zum Beispiel sollte man sich Gedanken um Cloud Services machen und was man da so alles speichert, man sollte sich Gedanken über das Online Banking machen – über einen WLan Zugang zum Beispiel im Sankt Oberholz …
Und noch einmal zum öffentlichen Raum: Das ist ein wirklich hübsches Bild – ich stelle mich nicht angetrunken und halb nackt auf den Marktplatz – tue ich das mit einem Foto bei Facebook, dann hab ich eventuell den gleichen Effekt wie auf dem Marktplatz. Das ist jetzt alles nicht wirklich sexy, was ich da schreibe, aber es ist wahr. Und das mit dem kaputten Internet, lieber Sascha Lobo, ist vielleicht knackig und sexy, aber nicht wahr. Und das weiss der werte Sascha Lobo – aber es geht ihm ja auch vor allen Dingen um das Selbstmarketing – und in der Hinsicht hat er ne Nummer gelandet!
Insofern, reden wir in Zukunft nur noch von Sascha Lobo, dem Vorträger, Berater und Fachmann in Selbstmarketing – und nicht mehr als dem Internetspezialisten. Richtige Internetspezialisten erzählen nämlich nicht einen solchen Unsinn!