Kreative Vermarktung

Square

Sieht man sich die Welt von der technischen Seite aus an, könnte alles so schön sein: Für Technik interessierte Menschen steht geradezu das Nirvana vor der Tür – es scheint alles möglich: Immer einfacher bedienbare Interfaces, egal ob man auf Geräte-, Anwendungs- oder Endnutzerseite schaut. Durch intuitive Systeme wird jeder, der will, zum Online Publisher, sei das nun im einfachsten Fall über Social Media, wie Facebook, Twitter etc., mit dem eigenen Blog über bekannte Blogportale oder mit eigenen Seiten, die mit Modullösungen heute schon jeder erstellen kann. Theoretisch kann jeder …

Sieht man die Welt von einer Marketing Seite aus an, ist man zumeist enttäuscht. Denn es wäre ja nicht so, dass all die einfache technische Vielfalt nicht auch für Menschen zur Verfügung stünde, die sich mit Vermarktung und Marketing beschäftigen – gerade in der bunten Online Welt. Aber es scheint so, dass die Marketingwelt stehen geblieben ist in der Zeit, als man festgestellt hat, dass man Hyperlinks graphisch gestalten kann und das Banner geboren wurde. Gut, dieses Banner hat Brüder bekommen, wie das Flash Banner, aber ehrlich – soll das schon das Ende der Fahnenstange sein, was Online Vermarktung angeht?

Und es gibt ja Ansätze, viele, vielschichtige, kreative: Nicht mehr der stupide Werbefilm, nein der Produktfilm, der für den User einen wirklichen Nutzen bringt (Für die Frau: Wie trage ich ein dezentes Make-up auf/ Für den Herrn: Wie wechsle ich die Reifen :mrgreen: ), der aber aktive Flächen innerhalb des Videos hat, die anklickbar sind. Da kann die Frau z.B. das Schwämmchen zum Auftragen anklicken und bekommt die Info, dass sie diesen im 12er Pack bei Versand xy zum Preis von z bestellen kann mit direktem Link zur Shoppingseite.

Solche Verschmelzung von Information mit Shoppingmöglichkeiten wird durch clevere technische Lösungen immer attraktiver und greift das Gefühl der Nutzer auf, das Werbung zu aggressiv ist – hier ist sie in Information eingebunden. Gefällt die Information, wird die Werbebotschaft auch eher als Information aufgegriffen …

Oder auch das Storytelling: Ich kreiere bewusst eine Storyline rund um mein Produkt/ meinen Kunden, die ich entweder mit Protagonisten anreichere oder sonst wie redaktionell unterlege, so dass ein wirklicher Informationsvorteil für den Nutzer entsteht. Diesen mit einem Produkt, einer Kampagne verbunden, erreiche ich mehr Aufmerksamkeit, werde nicht im werblichen Umfeld wahrgenommen und kann mein Produkt/ meine Kunden seriöser einbinden. Klassische Bespiele für eine solche Methode werden meist in Blogs gefahren: Reiseberichte mit Hotel-/ Anbieterempfehlung, Musikkritiken mit Kauflink, Trainingstagebuch mit Sportgeräteempfehlung …

Und diese Liste ließe sich noch ewig weiter führen. Setzen Sie einen Kreativen mit ein wenig Technikverstand mit einem Techniker zusammen und sie bekommen einen riesen Strauß an bunten Vermarktungsideen.

Aber da fängt das Problem an. Denn gerade diesen Strauß scheint man auf Vermarkterebene nicht wirklich in der Vase haben zu wollen. Es wird auf das bewährte gesetzt – da kennt man sich aus, da kennt man die Margen, da weiss man Bescheid. Ich muss nicht extra erwähnen, dass genau diese Einstellung bei Menschen aus den eher klassischen Medien vorherrscht, während junge Unternehmen mit frischen Leuten diese neue Formen der Vermarktung schon ausgiebigst nutzen und das sehr erfolgreich. Während die Vertreter der anderen Seite besitzstandsrettend an ihren alten Methoden kleben und dabei zuschauen, wie Stück für Stück Marktanteile an neue Player abwandern und sich darüber beschweren.

Schade eigentlich, wo es doch eigentlich ganz einfach wäre …

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