Streamen oder besitzen?

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Crossmediales Arbeiten | Markus Dreesen
Mein Tagesbegleiter

Ich gebe zu, ich bin eher das ältere Semester, aber trotz allem sehr fasziniert von neuer Technik. Meistens verstehe ich sie auch und mag sie strategisch abklopfen und einordnen. Gerade als gelernter Radiomann bin ich allerdings mit einer solchen Einstellung – nun, etwas einsam.

Das Radio ist in den letzten Jahren nicht wirklich für seine Innovationskraft bekannt, obwohl es sich stabil auf dem Medienmarkt behauptet. Vielleicht kann man aber so den extrem schlechten Share des Mediums am Werbekuchen erklären – wie auch immer.

Gerade die Radiolandschaft wird in diesen Tagen durch einen neuen Player aufgeschreckt – Spotify hat auch in Deutschland seine virtuellen Pforten geöffnet und wildert im Markt der Hörer – und das erstaunlich erfolgreich. Musik ohne Limit stationär und mobil – wenn man ein kostenpflichtiges Abo abschließt. Und das Musikformat bestimmt der Hörer selbst. Das schreckt die Radiostrategen – zu Recht – auf, denn somit wird im ureigenen Terrain des Radios gewildert – der Musik.

Und ich, ich beobachte das und nutze spotify – nicht nur aus professionellem Interesse. Denn Musik ist mein Leben und so finde ich immer wieder Schätze – auch auf spotify. Aber ich hole mir kein Abo – habe das auch bisher noch nicht bei all den anderen vergleichbaren Diensten wie simfy oder napster gemacht. Und der Grund – nun – ist altmodisch.

Ich will besitzen. Musik ist mir so wichtig, dass ich überall und immer uneingeschränkt Zugriff auf meine Lieblinge haben will. Deswegen hege und pflege ich auch meinen iPod, der mir mit 160 GB eine erstaunliche Anzahl von Songs immer abrufbar zur Verfügung stellt. Und ja, bald ist das Limit erreicht und dann … werde ich immer noch nicht streamen, sondern mir eine andere Lösung suchen – mehr Speicherplatz, der geneigte zweitPod … wir werden sehen.

Und ich kann mich nur über mich selbst wundern, dass ich mich so ganz dieser neuen Technik verweigere, aber das, was mir wirklich lieb ist, will ich auch wirklich in meinem Besitz haben. Vielleicht ist das ja auch ein kleines Erfolgsrezept für das innovationsferne Radio – sich quasi antizyklisch zu positionieren und bewusst auf die Auswahl zu setzen. Quasi Massenformat vs. Handverlesen mit Empfehlung. Wäre sicher eine Positionierung, die sich abhebt von rein technischen Empfehlungslösungen.

Wie auch immer … Ich mag meine Schätze. Und Sie? Streamen? Oder auch besitzen?

Comment

3 Replies to “Streamen oder besitzen?”

  1. Streamen oder besitzen… ganz klar beides.
    Es gibt viel Musik die mir wichtig ist, diese möchte ich besitzen und nicht davon abhängig sein ob ich grade online bein, auch wenn ich zugegebenermaße fast immer online bin. Aber um neue Musik zu entdecken ist Streming eine fantastische angelegenheit und bereicherung zu der „heimischen“ Musik.

  2. Okay, da kann ich mit leben … tu ich ja auch. Schätze entdecken, die es wert sind, zu besitzen :mrgreen:

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