So geheim!

Square

2011-03-20_1300628656Der Streit, den die Geheimhaltung der Bundesregierung um die Panzerlieferungen nach Saudi Arabien ausgelöst hat, hat vor allen Dingen eins gezeigt: Es hat sich etwas geändert in dem Empfinden der Bürger, was sie wissen wollen und sollten. Dies ist sicher auch zu einem erheblichen Teil der neuen Kommunikationsstruktur geschuldet, die durch Social Media Tools tagtäglich transparenter wird.

Wer sich einmischen will, und sei es in Produktdiskussionen, dem werden von den jeweiligen Anbietern eine Vielzahl von Kanälen angeboten. Gewinner in dieser Kommunikationsschlacht sind solche Anbieter, die diese Kanäle ernst nehmen und Reaktionen aufnehmen und in die direkte Kommunikation gehen – eine Technik, die die Kanzlerin nur vermeintlich bedient.

Daraus folgt natürlich als anständiger Social Media Berater das Credo der absoluten Transparenz auf Unternehmens-, Institutions-, etc.-Seite. Dies führt bei vielen Kunden zu heftigsten Bedenken und widerspricht in fast allen Aspekten den bisherigen Kommunikationsstrategien, die sich meist auf Jubelmeldungsveröffentlichungen beschränkten. Das Ziel – so meist das Beratungsziel – soll dagegen eine offene Kommunikation mit den Interessierten sein, die gerade dazu einlädt, auch hinter die Kulissen zu schauen – das Gegenteil von Geheimhaltung.

Allerdings fällt mir in meiner eigenen Beratungstätigkeit immer öfter auf, dass Kunden das immense Bedürfnis haben, nicht wirklich die Türen sperrangelweit aufzumachen – und das meist aus lauteren Gründen: Komplexe Zusammenhänge, die einfach nicht in der Kompaktheit der Social Media Gepflogenheiten zu erklären sind; Themen in der Entwicklung, die erst intern zu Ende diskutiert werden müssen oder einfach die Angst davor, dass bösartig negativ auf Meldungen reagiert wird.

Den letzten Punkt kann man noch weg diskutieren und auch zeigen, wie man mit adäquater Kommunikation Kritik sogar gewinnbringend in die Kommunikation einbauen kann. Die anderen Gründe sind …

Nun, immer öfter stelle ich für mich selbst fest, dass es darauf nicht wirklich adäquate Konzepte im Social Media Bereich gibt – quasi eingeschränkte Offenheit, die den Consumer nicht beunruhigen muss und die den Anbieter weiter seine Arbeit tun lässt. Vielleicht ist das eine neue Herausforderung in der Strategiediskussion – hören wir zur Abwechslung doch auch mal wieder mehr auf unsere Kunden 😉

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